niederrheinisch - nachhaltig 


Die Saat der Grünen Revolution ist aufgegangen. Ihre Manager arbeiten eng mit Banken, Chemie-, Technologie- und Handelskonzernen zusammen und haben dank fossiler Energiequellen pflanzliche, tierische und menschliche Lebensräume so umgestaltet, dass dabei riesige Produktivitäts- und Gewinnsteigerungen erzielt wurden. Die haben jedoch nicht verhindern können, dass Landwirte aufgeben mussten und dass Menschen hungern oder an Fehlernährung und Fettleibigkeit leiden.
Unser Ernährungssystem ist mittlerweile eine der wichtigsten Ursachen für Erderhitzung, Artensterben, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Armut und Ungerechtigkeit. „Dieses System ist krank.“ stellt der Weltagrarbericht fest. Ein "Weiter wie bisher" ist keine Option. Bevor die vermeintliche Freiheit ihre Kinder frisst, geht es wohl eher darum, Grenzen wahrzunehmen und die bäuerliche Kunst der nachhaltigen Umweltanpassung wiederzuentdecken. Auf Dauer schmeckt es besser, so essen zu können, dass es unseren Körpern und unserer Umwelt guttut…


Freitag, 19. Januar 2024

Über die Empfehlungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem

Der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat mit seinen neun Empfehlungen zur Ernährungspolitik im Januar 2024 mehr Aufmerksamkeit erzielt als der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz mit seinen neun Empfehlungen vom Juni 2020. AOK, Verbraucherzentrale oder der Ernährungsrat des Rhein-Kreises Neuss haben die Arbeit des Bürgerrats kommentiert. Besondere Resonanz fand dessen Forderung nach einem kostenlosen Schul- und Kita-Essen. Die Bundesregierung bleibt in ihrer neuen „Ernährungsstrategie“ weit hinter dem zurück, was Wissenschaft und Bürgertum anraten. Woran liegt das? Wo endet der Bereich privater Entscheidungen und wann und wie müsste der Staat in den Lebensmittelmarkt eingreifen? Lesen Sie mehr


Mittwoch, 10. Januar 2024

Bauernproteste: Fragen einer irritierten Esserin

Essen ist überlebenswichtig und gehört zum Alltag. Deshalb ist es verstörend, wenn der Deutsche Bauernverband zu Beginn einer Aktionswoche „Agrardiesel“ die Bevölkerung im ländlichen Westkreis mit einem Traktorkorso darüber informiert, dass wir entweder hungern müssten oder nur noch importierte Lebensmittel bekämen, wenn die Ampelregierung nicht aufhöre zu regieren. Worum geht es eigentlich und macht sich auch „die Landwirtschaft“ für ein Ende der grünen Hegemonie stark? Der Grenzlandgrün-Blog wirft einige Fragen auf und gibt Lesehinweise….


Mittwoch, 5. Juli 2023

Vom Saatgut zum pflanzlichen Reproduktionsmaterial

Wer Saatgut hat, hat Macht: Macht, sich die Naturgesetze zunutze zu machen und neue vielfältige Kulturen aufzubauen oder Macht, mit Züchtungstechniken und patentierten Standards hohe finanzielle Erträge zu erzielen. Saatgut steht sowohl für Eigennutz und Profitmaximierung als auch für die Qualität sozialer Beziehungen und der Beziehungen zur Natur.  Und hinter allem steht die Frage. Wie können und wie wollen wir leben? Zum Vorabend der Debatten um das europäische „Food and Diversity Package“ stellten die Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek und 'Grenzlandgrün' den Film „Unser Saatgut. Wir ernten, was wir säen“ zur Diskussion. Lesen Sie mehr


Donnerstag, 22.Juni 2023

Stickstoffpolitik in den Niederlanden: Auf holprigem Weg in eine naturverträgliche Landwirtschaft?

Derzeit arbeiten die niederländischen Provinzen an  Programmen für den ländlichen Raum (Provinciaal Programma Landelijk Gebied – PPLG). Der Erdrutschsieg der 2019 gegründeten rechtspopulistischen Bürger-Bauern-Bewegung (BBB) bei den niederländischen Provinzwahlen am 15. März 2023 könnte der PPLG-Arbeit andere Akzente verleihen. Die BBB-Partei formte in der Provinz Gelderland ein konservatives Bündnis mit den Parteien VVD (rechtsliberal), SGF, CDA und CU (christdemokratisch). In Limburg koaliert die BBB hingegen neben VVD und CDA auch mit der sozialdemokratischen PvdA und der linken SP. Am 9. Juni 2023 stellten die Limburger Verhandlungsparteien ihren reich bebilderten 112 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag 2023-2027 vor. Lesen Sie mehr


Donnerstag, 19. Januar 2023

Foodwatch: Gesunde Tiere statt Tierqual-Label

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, eine Tiergesundheitsstrategie zu erarbeiten. Foodwatch fordert,  die vorhandenen Gesundheitsdaten systematisch zu erfassen, um daraus einen überbetrieblichen Maßstab für gute Tiergesundheit zu entwickeln, der den Verbraucher*innen mehr Transparenz beim Einkauf von Milch, Fleisch, Eiern oder verarbeiteten Lebensmitteln verschafft. Mehr dazu im Grenzlandgrün-Blog

Montag, 5. Dezember 2022
Gutes Essen und gute Landwirtschaft für ganz NRW

15 der 19 nordrhein-westfälischen Ernährungsräte trafen sich am 12. November 2022 in Düsseldorf, um ein Netzwerk zu gründen. Dessen Ziel: Mitarbeit an einer Ernährungsstrategie für NRW. Wichtige Positionen dazu hat der Kölner Ernährungsrat bereits im Mai 2019 mit seinen "Impulsen für die kommunale  Ernährungswende" formuliert. Lesen Sie dazu mehr im Grenzlandgrün-Blog


Donnerstag, 14. Juli 2022

Bauernunruhen:  Fortschritt für nachhaltiges Wirtschaften oder für den "Ruin der Fruchtbarkeitsquellen"?

Die Bauernunruhen rund um die Stickstoffpolitik in den Niederlanden und die Solidaritätsbekundungen im niederrheinischen Grenzland oder das Nitratproblem im Kreis Viersen deuten an, dass Landwirtschaft und neoliberaler Kapitalismus nicht zusammenpassen. Bauern und Bäuerinnen zerreiben sich zwischen ökonomischem Überlebenskampf, dem Druck des Einzelhandels und den gesellschaftlichen Vorstellungen von Umwelt-, Tier- und Naturschutz. Sie könnten auch zu einer am Gemeinwohl orientierten Nachhaltigkeitsökonomie inspirieren. Lesen Sie mehr


Freitag, 15. April 2022

Ernährungsräte stellen Forderungen zur Landtagswahl 2022 

Eine Ernährungswende kann einen enorm wichtigen Beitrag für die positive Entwicklung der Ökosysteme, der Tierhaltung, der Teilhabe und der Gesundheit liefern. Daher haben die nordrhein-westfälischen Ernährungsräte zehn Forderungen und Wahlprüfsteine für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem formuliert. Mehr dazu im Grenzlandgrün-Blog


Mittwoch, 12. Januar 2022

Pestizidatlas 2022

Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) haben in Zusammenarbeit mit der französischen Zeitung „Le Monde Diplomatique“ einen Pestizidatlas herausgegeben. Er bietet auf über 50 Seiten und in über 80 Grafiken zahlreiche Daten und Fakten zu Giften in der Landwirtschaft in Deutschland und weltweit. Mehr dazu im Grenzlandgrün-Blog


Donnerstag, 9. Dezember 2021

Neue Fakes und altes Denken: Studie zu vermeintlich nachhaltigen Lösungen in der Landwirtschaft

Präzisionslandwirtschaft, Indoorfarming, Turbokühe, CRISPR/CAS, Climate-Smart Agriculture, Superfood-Pflanzen, Smart-Fields-Strategie... Die Hintergründe für vermeintlich nachhaltige Lösungen in der Landwirtschaft analysiert die Mainzer Agrarwissenschaftlerin, Diplom-Geographin und Bodenexpertin Dr. Andrea Beste. Im Auftrag des EU-Abgeordneten Dr. Martin Häusling hat sie jüngst die 46 Seiten umfassende Studie „Greenwashing & viel Technik!“ veröffentlicht. Schonungslos rechnet sie nach und zeigt,  welche alten Denkfehler in den neuen Techniken stecken und wer von ihnen profitiert. Mehr dazu im Grenzlandgrün-Blog...


Freitag, 20. September 2019

Systemrelevant – Rettet die Bienen und Feldlerchen

„Machen und lernen“ das war ein Fazit der Diskussion „Systemrelevant – Rettet die Bienen“ am 18. September 2019 in der Viersener Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek . „VHS-Grenzlandgrün“-Gäste waren Wiebke Esmann und Heinz Tüffers vom Nettetaler  Naturschutzhof, der Landwirt Willi Steffens und Dr. Claudia Garrido (Bee Safe). Ein weiteres Fazit des lebhaften Abends rund um Biodiversität, Landwirtschaft und Gartenbau: Das ökologisch Machbare gerät schnell an die Grenzen des ökonomischen Systems. Eine Landwirtschaft, die sich ausschließlich am globalen Wettbewerb orientiert, ist nicht nachhaltig und passt nicht zum Erhalt der regionalen Biodiversität. Dies hatte der Göttinger Feldlerchenforscher Manuel Püttmanns bereits im Februar erörtert. Lesen Sie mehr

Montag, 1. Oktober  2018

Permakultur: Über Gartentugenden und Transformationsdesigns

Sie ist ein Konzept aus den 1970ern und galt lange Zeit als eine etwas verschrobene Variante der ökologischen Landwirtschaft für Selbstversorger. Heute werden ihre zukunftsweisenden Elemente für ein globales Transformationsdesign entdeckt. Der niederrheinische Landschaftsgärtner und Sozialarbeiter Harald Wedig (Jg. 1955) hat sie zu seinem Lebensthema gemacht. Jürgen Dahl, der neugierige Gärtner und Philosoph vom Niederrhein,  hätte seine Freude daran gehabt. Die Rede ist von der Permakultur. In den VHS-Seminaren „Permakultur im Garten“ machten Harald Wedig, Wiebke Esmann (NABU-Naturschutzhof) und Sabine Mund (Permakultur Mönchengladbach) mit den Grundlagen der Permakultur vertraut. Sie fanden im April und September 2018 auf dem NABU-Naturschutzhof statt. Lesen Sie mehr


Sonntag, 16. September 2018

Nachhaltige Vollzugsdefizite: Über die Nitratstudie des Kreises Viersen

Der „Hambacher Forst“ und die Trinkwasserbrunnen im Kreis Viersen haben zweierlei gemeinsam. Sie stehen als Symbol für das Scheitern einer konsensorientierten Nachhaltigkeitspolitik und für den doppelzüngigen Umgang mit Vollzugsdefiziten. Das Gutachten zur interessegeleiteten Gewichtung zwischen Brand- und Klimaschutz am Beispiel des Hambacher Forsts fehlt noch. Das für das Verhältnis von Landwirtschaft und Trinkwasserschutz im Kreis Viersen liegt jetzt vor. Seine Sachlichkeit ist zwingend. Seine Ergebnisse sind alarmierend. Der Kreis Viersen muss sich Handlungsmöglichkeiten verschaffen und beim Schutz des Wassers aktiver werden. Eine Agrarwende ist ebenso überfällig, wie eine konsequente Umsetzung europäischer Umweltrichtlinien. Lesen Sie mehr


Samstag, 7. April 2018

Stadtgrün im Wandel: What’s growing on?  - Wann wird Kempen essbar?

Urban gardening, guerilla gardening, Protestgemüse…In den letzten 10 Jahren haben sich die Bilder von Stadtentwicklung und Stadtgrün verändert. Was als Basisbewegung begann, wird mittlerweile in die Stadtplanung eingebaut. Kempen hat rund 200 Hektar Grünflächen, davon 97 als Gebäude – oder Straßenbegleitgrün. Bei der Frage, wie öffentliche Grünanlagen gepflegt und gestaltet werden sollen, gehen die Meinungen nicht nur in Kempen auseinander. Die einen bevorzugen englischen Rasen und Parklandschaft, die anderen erfreuen sich an naturnahen Wildwiesen. Auch in Kempen gibt es Überlegungen, sich nach dem Vorbild von Andernach zur Essbaren Stadt zu entwickeln. Beim "VHS-Grenzlandgrün"-Abend halfen unterschiedliche Schilderungen aus Köln und Kleve bei der Entwicklung eines Konzepts für Kempen. Ein knappes Dutzend Kempener Bürgerinnen und Bürger will sich jetzt näher damit beschäftigen. Lesen Sie mehr


Mittwoch, 8. November 2017

Landwirtschaft: Über Geld, Greening und "Agroschizophrenie"

"Wir haben es satt" - Während das Image der Agrarwirtschaft schlecht ist, haben Bauern ein gutes Ansehen.  Im Ranking der Berufe stehen Landwirte und Landwirtinnen auf Platz 2 - hinter den Ärzten und Ärztinnen und vor den Polizistinnen und Polizisten. Gleichzeitig sind 70 % der Bundesbürger(innen) davon überzeugt, dass Landwirtschaft nicht verantwortungsvoll mit ihren Tieren umgeht, 72% meinen, dass Landwirtschaft nicht umweltbewusst arbeitet und fast 80% werfen ihr einen Raubbau an Boden, Wasser und Luft vor. Die derzeitige Landwirtschaft wird den ambivalenten Ansprüchen der Verbraucherinnen und Verbraucher in den meisten Punkten nicht gerecht. Aber auch die scheinen den Bezug zur landwirtschaftlichen Realität längst verloren zu haben.  Lesen Sie mehr.

Samstag, 5. Mai 2017

Gartenglück und Gesellschaftsveränderung

Aus Gärtnern wird Urban Gardening. Selbstversorgung, Naturerleben, Entschleunigung und Sinnlichkeit im Gemeinschaftsgarten gilt manchen Kulturwissen-schaftlern, Soziologinnen oder Transition-Town –Aktivisten als ein grundlegender Schritt auf dem Weg zur solaren postfossilen Gesellschaft. Idyllisches Stadtgrün bildet den Kontrast zu ausgeräumten Flächen des ländlichen Raums. Der "VHS-Grenzlandgrün" - Abend “Gartenglück, Permakultur & Co – Der Garten als Zukunftslabor?” beschäftigte sich  mit dem neuen Gärtnern und dessen Auswirkungen auf Persönlichkeits-, Regional- und Gesellschaftsentwicklung. Gäste waren Sabine Mund (Permakultur Mönchengladbach), Dorothée Reuther (Projekt Josefsgarten) und Claudia Schlangen (Kleingartenverein Pesch 1916 e.V.). Lesen Sie mehr

Donnerstag, 6. Oktober 2016

SOLAWI, Permakultur & Co – Auf dem Weg zur Agrarwende?

Noch werden sie belächelt wie die Solarselbstbaugruppen in den 1980er Jahren. Aber derzeit sind's die kleinen niederrheinischen Initiativen rund um das Thema Ernährung/Landwirtschaft, die die großen Schritte auf dem Weg zur Agrarwende machen. Dies zeigte jüngst eine VHS-Grenzlandgrün-Veranstaltung in Viersen. Lesen Sie mehr   


Samstag, 1. November 2014

"Landluft macht frei" -  Schweinemast an der Nette und die europäische Agrarwende

Im Viersener Kreistag brachte der Landwirt und CDU-Kreistagsabgeordnete Peter Joppen das Dilemma auf den Punkt: „Es gibt für die Landwirte einen Zwang zur betrieblichen Entwicklung und wir sollten dies politisch unterstützen. Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, gibt’s gar keine Entwicklung.“
Hintergrund seines Redebeitrags waren die Vorgänge rund um die Genehmigung einer Schweinemastanlage im Landschaftsschutzgebiet an der Dülkener Nette. Sie haben eine öffentliche Diskussion um  Herkunft und Herstellung unseres Essens, um Massentierhaltung, Fleischkonsum, bäuerliche Landwirtschaft und die Rolle von Politik und Verwaltung   ausgelöst. Lesen Sie mehr



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