13.12.2024

Glückstränenbürokratie

»Syrien ist endlich ein Staat ohne die Diktatur der Assads. Die Tränen, die ich heute vergieße, habe ich so noch nie in meinem Leben gefühlt. Es sind Tränen des Glücks. Es sind Tränen, von denen ich bisher nur in Büchern gelesen und die ich nur in Dokumentarfilmen gesehen habe. Es sind Tränen wie die der Berliner am Tag des Mauerfalls oder der Menschen in Südafrika bei der Befreiung Nelson Mandelas.«
Asia Haidar: Feiert mit uns. Spiegel Ausland am 8. Dezember 2024

»Dieser Sieg, meine Brüder, ist ein Sieg für die gesamte islamische Nation.«
Abu Muhammed al-Dschaulani am 8. Dezember 2024 in der Umayaden-Moschee in Damaskus

»Im Moment ist das Land von Aleppo bis Damaskus von einem Chaos geprägt, wie es immer kommt, wenn nach Jahrzehnten ein autoritäres Regime fällt.«
Raphael Geiger in der SZ vom 10. Dezember 2024

»Man weiß auch noch nicht, ob Syrien als staatliche Einheit überleben wird.«
Richard C. Schneider am 10. Dezember 2024 im Deutschlandfunk

»Auch, wenn man sich das meiste aus Selbstschutz besser nicht vorstellen sollte: Die syrische Staatsfolter zeigt die Extreme, zu denen der Mensch fähig ist. Wir müssen die Verbrechen des Regimes rechtlich aufarbeiten. Wenn wir das nicht tun, schwelen die Erinnerungen an das Geschehene im Untergrund und explodieren irgendwann wie eine Zeitbombe. […] Nehmen Sie unser Nachbarland Libanon, dort gab es solche Prozesse nach dem Bürgerkrieg nicht. Die Folge ist, dass die Verbrecher weiter frei oder teils sogar in Amt und Würden sind. Und dann bleibt jeder Frieden fragil. Im Moment geht es auch darum, die vielen Akten der Geheimdienste zu sichern und zu verhindern, dass die Menschen unbedacht Beweise zerstören, wenn sie deren Gebäude stürmen.«
Menschenrechtsanwalt Anwar al-Bunni in der SZ vom 10. Dezember 2024

»Deutsche Firmen lieferten Überwachungstechnologie und Chemikalien nach Syrien. Aufarbeitung ist geboten.«
TAZ vom 11. Dezember 2024