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13.08.2021
Windräder gegen Dürre?
Es mutet etwas fantastisch an. Der Flensburger Windenergie-Professor Clemens Jauch will mit Windrädern Niederschlag für vertrocknete Wiesen, verdorrte Felder oder trockene Wälder produzieren. Das System aus Verdunstung, Wolkenbildung und Niederschlag hat sich an manchen Stellen der Erde verändert. „Ich möchte den Wasserkreislauf unterstützen, stärken”, sagt Jauch.
Die Idee dazu hat Jauch in seinem Forschungssemester unter dem Titel „Atmosphärische Bewässerung mit Windenergieanlagen“ entwickelt. Er schlägt vor, über die Rotorblätter von Windenergieanlagen Wasser in die Atmosphäre zu bringen, wo es in Form von Tröpfchen oder Dampf vom Wind verteilt wird. „Wir nutzen eine technische Komponente, die wir bereits haben, den Rotor von Windenergieanlagen, und den Wind, der auch schon da ist“, erklärt Jauch. Wasser soll über eine Pumpe in die Rotorblätter der Anlage gepumpt und dort über Düsen in die Luft emittiert werden. „Bei einer derzeit üblichen Größe von Windenergieanlagen, haben wir hier eine Wasseremissionsfläche so groß wie etwa anderthalb Fußballfeder“, rechnet Jauch vor. Der Wind übernimmt dann die Verteilung des Wassers durch die Atmosphäre. Es verdunstet. Es bilden sich Wolken, es regnet.
Flussmündungen seien dafür - optimale Standorte. „Wir nehmen kein Grundwasser, sondern die Anlage muss dort stehen, wo Wasser verfügbar ist.“. Damit das Wasser dann an die Stelle kommt, wo es tatsächlich gebraucht wird, müsse natürlich auch die Windrichtung stimmen. Es sei ein Vorteil, dass diese Art der Wasserverteilung im Vergleich zu konventionellen Bewässerungsanlagen unpräzise ist. Das Wasser werde den Menschen, Tieren und Pflanzen in den betroffenen Gebieten diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt. Damit könnten das gesamte Ökosystem und das Grundwasser davon profitieren.
Professor Dr. Clemens Jauch ist überzeugt, dass seine Erfindung funktioniert. Bevor es an konkrete Forschungsprojekte geht, werden sich nun Studierende in Masterarbeiten zum Beispiel mit den technischen Komponenten für das Düsensystem oder der Aerodynamik der Rotorblätter beschäftigen.
Bild: Marcus Dewanger (Hochschule Flensburg)
Grenzlandgruen - 21:21 @ Umwelt und Gesundheit, Infrastrukturen und Daseinsvorsorge | Kommentar hinzufügen
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